Noch gar nicht so lange ist es her da waren wir, zumindest wenn man einer großen Boulevardzeitung glauben durfte, alle Papst.
Jeder war Papst: Kinder waren Papst, Männer waren Papst auch Frauen waren Papst und vermutlich waren auch ein paar Haustiere Papst. Da die Zeitung es verfügte, waren vermutlich auch Hindi, Juden, Muslime und Protestanten, Papst.
Glücklicherweise war ich damals nicht Papst. Als Herr Ratzinger Papst wurde, hatte ich gemutmasst, was wohl dabei raus kommen wird, wenn der Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre der katholischen Kirche, Papst wird.
Böse Zungen bezeichen den Präfekten gerne auch als Inquisitor. Aber als Inquisitor hat er sich jetzt nicht geoutet. Wenn er das getan hätte, dann wäre das Echo sicher nicht so stürmisch ausgefallen, wie es jetzt der Fall ist.
Einem Holocaust Leugner öffentlich Sympathien zu bekunden ist der PR Supergau. Beim Kritik resistenten Vatikan ist es nicht der Supergau, beim „unfehlbaren“ Oberhaupt auch nicht. Als Deutscher, der er ja immer noch ist, hätte er wissen müssen, was geschieht.
Als Deutscher und als Papst hat der Papst viel Porzellan zerbrochen. Er hat, aus meiner Sicht, als kirchliches Oberhaupt das jüdische Volk beleidigt. Nach viel harscher Kritik, sogar von der Bundeskanzlerin, rudert er jetzt zurück.
Ich bin nicht Papst. Nie gewesen.